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Elektronik, Mikrocontroller, Linux

Vor kurzem habe ich mir eine Dr. Kaiser's PC-Wächter ISA Karte etwas genauer angesehen...
Mir fiel sofort auf, dass das ein standard-Flash-Chip verbaut ist. Der nächste Gedanke war "... aaah DiskOnChip ..."

Also habe ich den Chip von der Platine genommen und einen IC-Sockel verlötet. Danach die DoC draufgepackt, in einen 486er gesteckt und zack - er bootete DOS von der DoC.

Die Platine des PC Wächters besitzt nur ein 7474, ein kleines Atmel PLD (ATF16V8, soweit ich weiss, die stromsparensten der PALs/GALs) und eben den Flash Chip.


Das Auslöten gestaltete sich erst recht schwierig. Mit 40W Lötkolben, guter Spitze und viel Zinn konnte ich die Lötstellen nur sehr schwer erwärmen und weder Absaugpumpe noch Litze bekamen das Zinn hinreichend weg...
Also habe ich ein Backup vom Chip gezogen (ab 0x_____ __k lesen und in Datei schreiben) und kurzerhand jedes Beinchen abgezwickt. Danach konnte ich die Beinchen mit einer Pinzette aus der Platine ziehen, wenn ich von der Unterseite her gut erwärmt habe.
Opfert man einen Teil, kann der andere ohne Spuren wiederverwendet werden :|

Ich habe auch noch einige AM29F010 (1Mx8=128kB) in DIL32 sowie eine grosse Sammlung an verschieden BIOS Flash Chips von geschlachteten Boards. Ich werde mal sehen, ob und wie ich die über die Platine die Chips programmieren kann. Klappt das, werde ich hier mit einem DOS und einem Linux Programm aufwarten.

Es existiert bereits ein Tool für Linux namens "flashrom", das diverse Chips programmieren kann, welches auch eine "drkaiser" Option hat. Doch das scheint leider nur für PCI Karten gemacht zu sein...

Die Jumper FLASH müssen beide gesetzt sein, um den Chip zu flashen. Die Jumper S1-S3 legen die Adresse fest:
Jumper Adresse
S1 0xC8000
S2 0xD0000
S3 0xD8000